Baldiger Abschied für Tegel

TegelbildIn der rot-rot-grünen Koali­tions­vereinbarung heißt es:  Im Interesse der Lärmentlastung breiter Bevölkerungsschichten und wegen der Auflagen in der Planfeststellung des BER wird der Flughafen Tegel geschlossen.  –  Doch die Opposition plant einen Volksentscheid gegen die Pläne des Senats. Kommt sie damit durch?

Es gibt genügend Beispiele die zeigen, dass Flughäfen inmitten einer Stadt nichts zu suchen haben, erst recht nicht in einer Großstadt (Amsterdam 1992, New York 2001, Bischkek 2017)

In den 90er Jahren bestand ein breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens, solche Katastrophen und Gefährdungen,  aber auch die Belastungen durch den wachsenden Luftverkehr aus der Millionenstadt zu verbannen. Er mündete in einem rechtlich verbindlichen Planfeststellungsbeschluss, den 2006 auch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigte.

 Was macht eigentlich Tegel so attraktiv?   Stundenlanges Warten auf das Gepäck ? Verspätete Starts und Landungen ? Kleine, enge Abfertigungsbereiche ?

Ein Weiterbetrieb dieses Flughafens als allgemeiner Verkehrsflughafen würde Investitionen erforderlich machen, welche die Milliardengrenze sicher überschreiten. Sozusagen ein BER 2. Das kann niemand wollen.

Aber vielleicht geht es auch gar nicht darum bei FDP und CDU. Vielleicht geht es ihnen eher um eine künftige  Nutzung für Privat- Geschäfts- und Frachtflieger, sozusagen um eine Zukunft als elitärer Flugplatz mitten in der Stadt. Das wäre natürlich eine Verhöhnung all jener, die kürzlich auch angesichts vermeintlich günstiger Anreisewege zum Urlaubsflieger für einen Fortbetrieb Tegels gestimmt hatten.

                                                                                                                                       Rainer Scholz