Flüchtlingsdemonstration in Berlin für mehr Rechte und bessere Lebensbedingungen

Mehr als 5000 Menschen waren bei sehr kaltem Wetter am 23.3.13 erneut in Kreuzberg zusammengekommen, um für bessere Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland zu demonstrieren. Sie versammelten sich ab 14 Uhr auf dem Oranienplatz in Kreuzberg, wo Asylbewerber seit mehreren Monaten in Zelten campieren, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Um 15 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung und führte über Moritzplatz, Wilhelmstraße, Kochstraße, Potsdamer Platz und Pariser Platz zum Bundestag.
Aus Lautsprachen kam Reggae und afrikanische Musik, die die Demonstrierenden zum Tanzen animierte. Vor der Bundesdruckerei, auf dem Potsdamer Platz und am Brandenburger Tor fanden Zwischenkundgebungen mit Redebeiträgen in unterschiedlichen Sprachen statt. Auf Transparenten wurden die Forderungen der Flüchtlinge in mehreren Sprachen artikuliert: “Residenzpflicht abschaffen, Abschiebungen stoppen“, „Grenzenlose Freiheit!“, “Kein Knast für Flucht“, „The Border exists only in your head!“ und „Gemeinsam gegen Unrecht, Missachtung der Menschenrechte und Abschiebung“. Am ehemaligen Grenzübergang “Checkpoint Charlie“ präsentierten sie symbolisch “offene Grenzen für Flüchtlinge“ und riefen dabei “Yes, we can pass!“Der Protest richtet sich vor allem gegen die sogenannte Residenzpflicht und die unmenschlichen Asyllager. Residenzpflicht verbietet es Asylbewerbern, einen von den Behörden festgelegten Bereich um den Asylort zu verlassen.
Die Asyllager dienen zur systematischen Disziplinierung und Kontrolle der Flüchtlinge heißen in der Flüchtlingssprache „Asylknast“. Die Demo ging gegen 18 Uhr vor dem Bundestag zu Ende. von Arslan Yilmaz