Marode Bausubstanz der „Anna-Lindh-Schule“ im Wedding

Elterninitiative für überfällige Sanierung

RegenzimmerIn der größten Grundschule des Bezirks Mitte stinkt es seit geraumer Zeit gewaltig. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Neben tropfenden Decken in den Klassenräumen, undichten Fenstern und Schimmel an den Wänden sind auch die Toilettenrohre in so desolatem Zustand, dass selbst Flure und Klassenräume dieser Schule stinken.

Die Anna-Lindh-Schule in der Guineastraße ist eine der Schulen mit dem höchsten Sanierungsbedarf in ganz Berlin. Die gegenwärtigen Zustände machen Schülern, Lehrern und Eltern zu schaffen. Nach mehr als einem halben Jahrhundert intensiver Nutzung ist eine Sanierung der abgewirtschafteten Sanitäranlagen seit langem überfällig. Wasser sickert durch die maroden Bauteile, in Klassenräumen müssen bei Regen Eimer aufgestellt werden.

Seit mehreren Jahren gibt es hier eine Elterninitiative, die sich unter anderem für eine Sanierung einsetzt. Elternvertreterinnen wie Claudia Liebscher und Andrea Dettmann: „Zwischen dem kreativen und engagierten Schulalltag einerseits und den allgemeinen baulichen Voraussetzungen für den Unterrichtsbetrieb andererseits klafft eine riesige Lücke. Alle werden behindert durch immer wieder zusammenbrechende Stromleitungen, ausfallende Heizungen oder die Sanitärsituation.“ Speziell die Toilettenräume sind ein Skandal. Sobald man hineinkommt, empfängt einen beißender Gestank. Eltern beklagen sich darüber, dass ihre Kinder morgens gar nichts mehr zu trinken wagen, um in der Schule nicht diesen Toiletten ausgesetzt zu sein!

Derzeit wird nur einer von zehn maroden Toilettensträngen saniert. In den Investitionsplan 2016/17 des Senats ist die Schule zwar inzwischen aufgenommen worden; es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass die vorgesehenen Gelder für die notwendigen umfangreichen Sanierungen ausreichen. Zumal auch der Hort mit Kantine einer Erweiterung und Renovierung bedarf. Mit ca. 800 SchülerInnen hat die Anna-Lindh-Schule fast doppelt so viele Lernende aufgenommen wie ursprünglich vorgesehen.

Rainer Scholz