1000 geflüchtete Menschen im Soldiner Kiez untergebracht

Fabrik-Osloervon Rainer Scholz

Während der Senat mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) im Clinch liegt und für ein menschenunwürdiges Chaos bei der Unterbringung und Registrierung der Flüchtlinge verantwortlich ist, wurde im Wedding ein sinnvolles Netz von Initiativen, Vereinen und Helfern unter dem Dach der „Fabrik Osloer Straße“ organisiert.

Schon Mitte November war in der Turnhalle des Oberstufenzentrums in der Osloer Straße eine Flüchtlingsnotunterkunft eingerichtet worden. Diese Notunterkunft ist eine Ergänzung der schon länger bestehenden Unterkünfte in der Pankstraße, in der Gotenburger Straße und der Möglichkeiten im Hotel am Luisenbad in der Koloniestraße sowie dem Hostel Inn-Berlin in der Prinzenallee. Insgesamt konnten damit im Soldiner Kiez und in Laufweite zum Viertel rund 1000 geflüchtete Menschen untergebracht werden.

Im Stadtteilzentrum Osloer Straße gründete sich zeitgleich mit der Einrichtung der ersten Notunterkunft in der Gotenburger Straße der Unterstützerkreis „Wedding hilft“. Die verschiedenen Projekte in der Osloer Straße 12 unterstützen dieses Netzwerk:

  • Unter anderem werden Räume für Deutschkurse zur Verfügung gestellt
  • Die AG Kinderbetreuung von „Wedding hilft“ wird unterstützt.
  • In der Unterkunft Pankstraße werden auf Basis dieser Zusammenarbeit Flüchtlingskinder an zwei Nachmittagen durch das Familienzentrum Fabrik Osloer Straße betreut.
  • Eine weitere Kooperation für die Kinderbetreuung besteht mit dem Kinderclub Soldiner Straße und der Kindererde gGmbH.

Ankommen im Kiez

„Es geht darum, dass die Flüchtlinge bei uns ankommen, dass sie mit anderen Familien zusammenkommen. Wir wollen sie integrieren und keine Angebote nur für Flüchtlinge machen. Wir verfolgen einen integrativen Ansatz“, sagt Dorothee Fischer vom FamilienZentrum Fabrik Osloer Straße.

In der NachbarschaftsEtage der Fabrik Osloer Straße werden auch „Paten für Flüchtlinge“ zur Bewältigung des Alltages in Deutschland vermittelt.

Solche Projekte können übrigens in den nächsten Monaten noch sehr viel wichtiger werden, denn nach Angaben des Bezirksbürgermeisters werden demnächst Geflüchtete in noch größerer Zahl aus der Zuständigkeit des LaGeSo in die Bezirke wechseln – und zwar allein 20 Prozent von ihnen in die Zuständigkeit des Bezirks Mitte.