Solidarität mit den Streikenden im Einzelhandel im Kampf für gerechte Löhne

Tarifmauer1-19-12-13Die Müllerstraße wurde zur Demonstrationsmeile für die Rechte im Einzelhandel

von Arslan Yilmaz

Mit Pfeifkonzert, Trommelwirbel und Protestreden begann die Verdi- Aktion am Vormittag des 19.12.13 bei sehr schlechtem Wetter ab 11.00 Uhr vor dem Schillerparkcenter in der Müllerstraße 47 im Wedding. Mit Handzetteln wurden die Kunden über die Gründe informiert: „Wir stehen hier heute vor der Tür, weil uns unsere Arbeitgeber nur dann ein bisschen mehr Geld zahlen wollen, wenn wir vorab Verschlechterungen akzeptieren“, ist auf den Flugblättern zu lesen. Die Streikaktion sorgte im Wedding für großes Medieninteresse. „Die Tarifmauer muss weg!“ rief die Verdi-Landesfachbereichsleiterin, Erika Ritter, den Mitarbeitern und Kunden des Einzelnhandels kämpferisch zu. Die Gewerkschaftsfunktionärin verhandelt am 19. Dezember mit den Arbeitgebervertretern wieder über einen Tarifvertrag. Der hänge maßgeblich davon ab, ob künftig auch den Mitarbeitern im Osten Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt wird. „Die 387 Euro müssen kommen“, forderte sie durchs Mikrofon. Eine Kollegin hielt eine kurze Rede und sagte: “Unsere Kolleginnen und Kollegen lieben unseren Beruf und beraten und bedienen Sie sehr gern. Nur zwingt uns das Verhalten unserer Arbeitgeber zum Streik vor Weihnachten. Seit 7 Monaten sind wir bereits im Arbeitskampf um den Erhalt unserer Arbeitsbedingungen und mehr Geld. Und zusätzlich muss endlich wieder ein Stück der noch immer vorhandenen Tarifmauer zwischen Ost und West, Berlin und Brandenburg abgetragen werden. Doch 24 Jahre nach Mauerfall wollen die Arbeitgeber noch immer Ost und West unterschiedlich zahlen. So geht’s nicht weiter! Eine Gleichbehandlung irgendwann am Sankt Nimmerleinstag werden wir nicht mehr akzeptieren. Genau so wenig, wie diese Aufholjagd auch noch durch Streichungen oder Verschlechterungen an anderer Stelle selbst zu bezahlen, wie die Arbeitgeber es wollen. Dieses Spiel„ in die linke Tasche rein, aus der rechten Tasche wieder raus“ machen wir nicht mehr mit. Es reicht! Heute wird gestreikt!“ Um 12 Uhr formierte sich der Demozug und sie demonstrierten durch den Wedding, auf der Müllerstraße Richtung Türkenstraße. Nach einem lauten Pfeifkonzert und einer kurzen Rede vor Aldi und Reichelt kehrten sie wieder Schillerparkcenter zurück. Eine Verdi-Kollegin kündigte an, dass sie am 20.12. nach Cottbus fahren werden, Treffpunkt sei um 8:30 Uhr vor dem ver.di-Haus. Die Demo ging gegen 13 Uhr zu Ende.

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