Protest gegen Kriegsprofiteure und Kriegsstrategen

Der Krieg beginnt hier!

Bericht von Arslan Yilmaz

Protestaktion gegen Rüstungslobby und Kriegstreiber

Mehr als 100 Kriegsgegner versammelten sich am 1. Februar vor dem Hotel Maritim in der Friedrichstraße unter dem Motto „Krieg beginnt hier“, um gegen die Tagung der Kriegsprofiteure zu protestieren. Der Anlass dieser Aktion war, dass vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2012 in Berlin ein Treffen von VertreterInnen der Rüstungsindustrie stattfindet, damit die Kriegs-treiber in aller Ruhe neue Methoden der Kriegs-führung, neue Waffensysteme und militärische Ausrüstungsgegenstände thematisieren und sich darüber austauschen können. Organisiert wird die Konferenz von der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT), einer Lobbyorga-nisation der deutschen Rüstungsindustrie. Das Verteidigungsministerium unterstützt die Konferenz. Zu den Teilnehmern sind Rüstungsunternehmen, wie Krauss-Maffei Wegmann, Rheinmetall und Dynamit Nobel Defence zu zählen.
Die KriegsgegnerInnen ließen den Kriegsstrategen und Profiteure trotz eisiger Tempe-raturen keine Ruhe. Zum Protest hatten das Bündnis gegen Krieg und Militarisierung aufgerufen. Unterstützung fand es von Anti-KriegsaktivistInnen, Occupy Berlin, DIE LINKE, GEW und DKP. Inge Höger (MdB, DIE LINKE) hielt auf der Kundgebung eine lange Rede. Während der Kundgebung wurden die welt- und bundesweiten Proteste gegen Kriege auf einer Leinwand  gezeigt. Viele Teilnehmer der Aktion brachten ihre Besorgnis in Bezug auf Kriege und Rüstungsexporte und ihre tötende Technologie zum Ausdruck. Das Geschäft der Rüstungsindustrie boome angesichts der zunehmenden Militäreinsätze weltweit. Angesichts »wachsender Urbanisierung in Entwicklungsländern« sehen die Veranstalter der Konferenz »eine sinkende Stabilität in großen städtischen Gebieten, die von Terroristen oder politischen Gegnern genutzt werden könnte, um die Kontrolle über das jeweilige Land zu bekommen«. Dies zeigt, dass Kriegshandlungen in Großstädten für die Rüstungsunternehmen, Militärs und Politiker auf der Tagesordnung stehen. Allein die Einladung von Peter Makowski vom Gefechtsübungszentrum (GÜZ) erklärt die Absichten der Tagung. Das GÜZ ist Europas modernstes Übungszentrum für Bodentruppen. Dort werden BundeswehrsoldatInnen unmittelbar auf laufende Militäreinsätze, darunter auch alle zukünftigen Interventionskriege, vorbereitet. Es ist für viele Soldaten die letzte Station vor dem Auslandseinsatz. Aktuell befindet sich die Bundeswehr mit über 7000 SoldatInnen in acht Einsätzen. Militärische Interventionen dienen in erster Linie der Sicherung von Energieressourcen, Handelswegen und Absatzmärkten.
Lt. RednerInnen der Kundgebung  leben weltweit Menschen am Existenzminimum, sterben an Hunger oder heilbaren Krankheiten. Die soziale Spaltung der Gesellschaft kann weltweit in zunehmendem Maße nur noch militärisch gesichert werden. Dieses System, das auf Gewalt beruht und immer mehr Gewalt hervorbringt, hat keinerlei Lösungen für die dringenden Probleme der Menschheit. Der Kampf für diese Perspektive beginne deshalb hier und jetzt. Es dürfe daher den KriegstreiberInnen, ProfiteurInnen und TechnokratInnen unsere Zukunft nicht überlassen werden
Die Protestveranstaltung ging um 19.30 Uhr zu Ende.

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